Die schnellstmögliche Öffnung der Museen ist eine Notwendigkeit. Wenn dabei die Sicherheitsregeln eingehalten werden, ist das Museum ein wichtiger Ort der geistigen Erholung und Anregung. Kaum ein anderer Ort ist besser für den stillen Dialog zwischen Betrachter und Objekt geeignet.
Es ist ein Ort, an dem Abstandsregeln und Maskenpflicht einmal nicht stören. In Zeiten vor der Wiederaufnahme des Tourismus bieten sie unseren Berliner Mitbürger*innen ein wichtiges, vielleicht sogar essentielles kulturelles Erlebnis, während andere Kultureinrichtungen noch geschlossen bleiben müssen.
Die besondere Situation wird auch zu veränderten Betrachtungsweisen und Reflexionen der Werke führen, auch dies ein großer Gewinn und ein interessantes Kapitel in einer lebenslangen Beschäftigung mit Museumsexponaten.
Auch schön: um Besucherzahlen kann es einmal nicht gehen, und zumindest die großen Einrichtungen sind auf digitale Zeitreservierungen gerüstet. Im Alten Museum in Berlin ist seit dem 12. Mai das Betrachten von antiken Münzen bereits wieder möglich. Zum Besuch wird die Buchung von Zeittickets empfohlen, um Wartezeiten zu vermeiden. Dies gilt auch für die über 60% unserer Besucher, die freien oder ermässigten Eintritt haben, etwa mit ICOM-Card oder Presseausweis.
Wir verweisen auch auf unsere digitalen Angebote und freuen uns auf die Zeit, wenn persönliche Begegnungen, Ausstellungseröffnungen und andere gemeinsame Veranstaltungen wieder möglich sein werden!
Prof. Dr. Bernhard Weisser ist Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin