Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenveband e. V. (DBSV) hat eine kleine Broschüre Museen blinden und sehbehindertengerecht gestalten als Orientierung für die Museen herausgegeben. Bereits 2011 gab es einen Leitfaden für eine für blinde und sehbehinderte BesucherInnen barrierefreie Gestaltung von Museen und Ausstellungen. Jetzt also eine Neuauflage.
Die neue Broschüre ist sehr übersichtlich aufgebaut.
In der Einleitung werden die wichtigsten Elemente, die eine Ausstellung zugänglich machen, aufgezählt:
– Orientierung und Informationen
– Objektbeschreibungen
– Tasterfahrungen
– Inklusive Führungen für alle Sinne
Die folgende Kapitel sind überschrieben mit Finden, Hören, Fühlen und Erleben. Beim Finden geht es um konkrete Orientierungshilfen für den und im Museumsraum. Gefordert werden taktile Hilfen für blinde Menschen und eine visuelle Gestaltung für alle. Eine wichtige Rolle als Orientierunghilfe spielt das Guide-Gerät. Darüber hinaus werden noch relevante Normen und Richtlinien für eine barrierefreie Museumsgestaltung angegeben.
Im Kapitel Hören werden dezidierte Vorgaben für die Gestaltung eiens Audioguides zur anschaulichen Beschreibung geliefert. Das geht bis zum Vorschlag des Stils der Beschreibung. etwa zum Gemälde von Walter Leistikow „Aus der Mark”. „Das Nachvollziehen eines Objektes kann dadurch unter stützt werden, indem der Stil der Beschreibung dem des Exponats und seiner Aussage angeglichen wird: „Das vor Ihnen liegende Kiefernwäldchen ist vom warmen Sonnenlicht beschienen – ein heller Sommertag lädt zum Verweilen ein.“ „Es ist ein lautes Bild. Es ist ein schnelles Bild, es ist ein Bild voller greller Kontraste.“
Unter Fühlen werden die verschiedenen Möglichkeiten von gut tastbaren Abbildungen geliefert.
Die Broschüre schließt mit der Forderung, dass das Erleben doch gemeinsam mit Sehenden Besucher*Innen geschehen sollte. Auch für diese ist die sinnliche Herangehensweise ein Erweiterung es Museumserlebnisses!
Alle, die im Museum arbeiten, sollten diese Broschüre kennen und griffbereit haben. Es ist noch viel zu tun auf dem Weg zum inklusive Museum. Herzlichen Dank an den DBSV für die Handreichung.