Zu DDR-Zeiten gab es ein Spiel, das hieß „Von der Ostsee bis zum Thüringer Wald“. In diesem Quartett war Schwedt prominent vertreten. Gemeinsam mit Leuna, Karl-Marx-Stadt und Magdeburg war die Stadt an der Oder unter der Überschrift „Industriezentren“ zusammengefasst. Solche und noch viele andere interessante Details hat Philipp Springer in seinem Buch über die Geschichte Schwedts zusammengetragen. In seinem über 800 Seiten starken Werk hat er eine umfassende und bisher einmalige Geschichte der brandenburgischen Stadt vorgelegt. Ausgehend von der Geschichte der Großbetriebe vor Ort, die den Takt der städtischen Entwicklungen vorgaben, entfaltet der Autor ein
breites Themenspektrum: das alltägliche Leben bildet die Grundlage, Wohnung- und Konsumpolitik werden untersucht. Das Themenspektrum reicht aber noch weiter – von der Situation der Kirchen und der Ausländer über den Konsum und den „Miltärknast“ bis zum gescheiterten Projekt eines Lokalsenders. Darüber hinaus werden die Herrschaftsverhältnisse und die daraus resultierende Stadtplanung anschaulich dargestellt. Als ein „Sanssouci, ein Ohnesorgs des Sozialismus, (…) eine junge tatenfrohe, zukunftssichere Stadt im Grünen“ wurde die ackermärkische Industriestadt Ender der 50’er Jahre projektiert. Philipp Springer hat für seine umfassende Dokumentation vielfältige, häufig bisher unveröffentlichte Quellen und Interviews ausgewertet und daraus ein facettenreiches kultur- und architekturgeschichtliches Stadtporträt entwickelt!
Erschienen im Ch. Links Verlag
ISBN: 978-3-86153-396-2