Ende Februar habe ich angekündigt, dass ich das Experiment wagen möchte, täglich zu bloggen. Ich konnte da noch nicht ahnen, wie rasch sich die momentane Krise zuspitzen würde. So ergaben sich zum einen viele Themen aus aktuellem Anlass – etwa die Interviews mit Marlene Hofmann vom Museum Burg Posterstein etwa oder mit Manuel Halbauer vom Verkehrsmuseum Dresden zu den Folgen der Krise im Museum. An der Resonanz der Lesenden habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, grundsätzlich über die Arbeitssituation im Museum (Stichworte Digitalisierung, Personal, Finanzen, Sammlung) nachzudenken und öffentlich den Diskurs zu suchen. Das werde ich auch weiterhin schwerpunktmäßig auf meinem Blog tun.
Neben den aktuellen Anlässen habe ich mich auch mit den grundlegenden Themen im Museum – von der Sammlung bis zur Inklusion – beschäftigt. Auch das wird mich weiterhin beschäftigen.
Sehr gefreut haben mich auch die Dinge, die sich im Laufe des Bloggens ungeplant ergaben. Etwa, dass Christine Keitsch, Leiterin des Schiffahrtmuseums der Unterweser in Brake, sich angeboten hat, Büchertipps zu schreiben. Ein wunderbare Idee, der ich sofort zugestimmt habe. Ich bin schon gespannt auf die Lektürevorschläge, die da noch kommen werden.
Darüber hinaus finden sich auf meinem Blog auch immer wieder Gedichte! Dies soll auch weiterhin so sein. Sie sind – genau wie Fotos und Gemälde – Anlass einmal im Alltag kurz zu verweilen und zuzuhören …
Und als letztes war der Blog auch eine Art „Meditation in Krisenzeiten“. Er ließ mich täglich auf eine Sachen konzentrieren. Das war erst ungewohnt – aber jetzt macht es mir richtig Spaß (keine Angst, ich werde nicht mehr täglich bloggen aber doch viel regelmäßiger als vorher!).
Ich will es da mit Hesse halten: „Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlußpunkt, sondern mit einem Fragezeichen. Ein Plus an Wissen bedeutet ein Plus an Fragestellungen, und jede von ihnen wird immer wieder von neuen Fragestellungen abgelöst.“